Abendpfauenauge

Smerinthus ocellata

Nachtfalter

Es ist ein kleines Erlebnis, wenn man tagsüber einen dieser nicht seltenen Falter entdeckt und stört. Dann klappt er plötzlich seine Vorderflügel auf und präsentiert zwei große blaue, schwarz umrandete „Augen“, die auf den rötlichen Hinterflügeln verborgen waren. Zusätzlich wippt er hin und her, vermutlich um größer zu wirken. Freilich ist es nicht leicht, den wie ein bräunliches Dreieck wirkenden, auf einem Baumstamm ruhenden Falter überhaupt zu sehen. Die Vorderflügel sind in diversen Brauntönen gemustert, haben einen mehrfach geschwungenen Rand und verschwimmen fast vollständig mit der Baumrinde. Dazu trägt auch der unauffällig hellbraun behaarte Hinterleib bei. Jedes seiner Segmente trägt nahe der Mitte zwei etwas hellere Flecke. Der mittig dunkelbraun, seitlich hellbraun  behaarte Thorax wirkt wie ein kleines Loch in der Rinde, und selbst die gelblichen Fühler fallen kaum auf. Lebensraum sind vor allem Auwälder, auch Parks mit Weiden. Nachts zwischen Mitte Mai und Mitte Juli fliegen die Falter. Sie nehmen keine Nahrung auf, sondern paaren sich nur und die Weibchen legen ihre Eier ab, dann sterben sie. Nahrungspflanzen der grünen Raupen sind vor allem einige Weiden-Arten, seltener Pappeln oder Apfelbäume.