Anguis fragilis
Auch wenn das beinlose Tier so aussieht, ist die Blindschleiche keine Schlange, sondern zählt zu den Eidechsen – und giftig ist sie schon gar nicht. Sie jagt erfolgreich tagsüber Nacktschnecken, Regenwürmer und kleine Insekten. Besonders liebt sie feucht-milde Witterung, den Winter übersteht sie in einem unterirdischen, möglichst frostsicheren Versteck. Lebensraum sind vor allem offene Mischwälder. Sie kommt in ganz Mitteleuropa vor, allerdings fehlt sie in manchen Regionen. Der Körper ist fast kreisrund und wird über 50 cm lang. Die Oberfläche ist schuppig und glatt, die Grundfärbung variiert zwischen braun über grau bis rötlich. Weibchen zeigen oft einen dunklen Längsstrich am Rücken. Die dunklen Augen haben runde Pupillen und sind, anders als bei Schlangen, mit Lidern verschließbar. Die Jungen kommen hierzulande zwischen Mitte Juli und Anfang September zur Welt. Die Weibchen legen meist zwischen 8 und 12 sehr dünnschalige Eier, aus denen sofort die Jungtiere schlüpfen. Sie sind etwa 7 bis 10 Zentimeter lang und wiegen kaum ein Gramm. Anfangs wachsen sie kaum, erst im folgenden Jahr legen sie deutlich zu. Mit etwa vier Jahren und 20-25 cm Länge sind sie geschlechtsreif. Die Färbung unterscheidet sich deutlich von derjenigen der ausgewachsenen Tiere. Die Jungtiere zeigen am Rücken einen schwarzen Längsstrich, den „Aalstrich“, auf hellerem Untergrund. Auch Flanken und Bauch sind schwarz und scharf von der Oberseite abgegrenzt. Die Iris ist dunkelbraun, die Pupille rund.
Tagsüber nehmen Blindschleichen gern auf Straßen und Wegen ein Sonnenbad und werden dabei leicht überfahren. Zudem sterben viele Tiere durch Menschen, die sie für eine Schlange halten.