Europäische Sumpfschildkröte

Europäische Sumpfschildkröte

Emys orbicularis

Das Verbreitungsgebiet dieser einzigen in Mitteleuropa von Natur aus heimischen Schildkrötenart reicht über ganz Südeuropa bis Nordafrika; in Deutschland freilich ist sie selten. Sie besiedelt stille oder langsam fließende Gewässer, teils auch Flussmündungen. In der Nähe müssen dabei sonnige, trockene Plätze zum Aufwärmen vorhanden sein. Sie ernährt sich vor allem von kleinen Wasserlebewesen wie Schnecken, Insektenlarven, Kaulquappen und bisweilen toten Fischen. Der Panzer wird zwischen 12 und über 20 cm lang – Weibchen sind meist größer als die Männchen des gleichen Gebiets. Der Rücken der Männchen ist meist dunkel gefärbt, die Farbe variiert zwischen grau und braun. Bisweilen zeigt er ein Muster aus feinen gelben Punkten oder Linien. Am Bauch kann der Panzer einheitlich gelb, dunkel gesprenkelt oder auch ganz dunkel sein. Von der eingeschleppten Rotwangen-Schmuckschildkröte kann man diese Art durch das Fehlen der roten Wangenflecke unterscheiden. Die mit einer runden Pupille ausgestatteten Augen sind bei den Männchen meist rötlich bis bräunlich.

Bei den Weibchen sind die Panzer meist länger als bei den Männchen, auch das Gewicht ist höher. Am sichersten unterscheidet man die Geschlechter an der Farbe der Iris: Sie ist bei den Weibchen gelb. Die Paarung findet meist schon im zeitigen Frühjahr statt. Im Laufe des Juni folgt dann die Eiablage in selbst gegrabene Nesthöhlen an trockenen, sonnigen Standorten; anschließend verschließt das Weibchen die Höhle sorgfältig und verwischt die Spuren. Etwa drei bis vier Monate später schlüpfen die Jungtiere, wobei ihr Geschlecht teilweise von der durchschnittlichen Temperatur der Wochen vor dem Schlupf bestimmt wird.