Gescheckter Nagekäfer

Xestobium rufovillosum

Dieser Käfer hat einen ausgesprochen schlechten Ruf. Teils sehr zu Recht: Zwar sitzen die dunkelbraunen Käfer mit der behaarten, gescheckten Oberfläche gerne harmlos auf Blüten. Zur Paarungszeit aber schlägt das etwa 5 mm große Männchen mit seinem Kopf rhythmisch auf Altholz, um ein Weibchen anzulocken. Hat es sich dazu ein Möbelstück in einem ruhigen Kranken- oder gar Sterbezimmer ausgesucht, muss das Pochen ziemlich unheimlich geklungen haben, zumal wenn man die Ursache nicht kannte. Und so wurde das Insekt im Volksmund Totenuhr genannt und man meinte, das Pochen sage einen Todesfall voraus. Für uns heute hört sich das Geräusch eher so an, als ob jemand in gewissen Abständen mehrfach rasch eine Schreibmaschinentaste betätigt. Nicht zuletzt sind die im Holz lebenden Larven aber auch gefährliche Schädlinge. Sie bevorzugen verbautes Eichen- und Weidenholz, befallen allerdings nur Holz, das feucht geworden und daher bereits durch Pilze vorgeschädigt ist. Immerhin können die Larven, wenn sie in großer Zahl auftreten, den Holzgegenstand massiv zerstören.