Große Wollbiene

Anthidium manicatum

Dieses zwischen Juni und Oktober fliegende Insekt trägt seinen Namen zu Recht – nicht weil es wollig aussähe, aber weil es Pflanzenwolle zum Nestbau verwendet. Der Hinterleib der bis zu 18 mm langen Tiere zeigt eine wespenähnliche gelb-schwarze Zeichnung aus Flecken oder Punkten, in der Mitte berühren sie sich aber nicht. Kopf und Thorax sind schwarz. Der gesamte Körper ist von hellbraunen Haaren besetzt. Fühler und Beine sind dunkelbraun, die durchsichtigen Flügel zeigen eine bräunliche Tönung. Die Männchen tragen am Hinterende fünf kleine Dornen, die sie zur Verteidigung ihres Reviers gegen Konkurrenten nutzen, etwa Hummeln oder Honigbienen. Sie fliegen sie an, krümmen im letzten Moment vor dem Zusammenprall den Hinterleib nach vorne und können so die Flügel des Gegners verletzen. Typischerweise besetzen sie Reviere, die für sie wichtige Nahrungspflanzen enthalten, etwa Salbei und Zieste. Deren Pollen, Nektar und Pflanzenteile brauchen die Weibchen für die Brutzellen in den Nestern, die sie in Holzspalten oder Mauerlöchern anlegen. Bisweilen trifft man auf schlafende Wollbienen: Sie beißen sich an Pflanzenteilen fest und lassen Beine und Flügel schlaff hängen oder legen die Flügel an den Körper.