Rothirsch

Cervus elaphus

Ursprünglich ein Bewohner offener Landschaften, kommt der Rothirsch bei uns heute nur noch in einigen dichten und ungestörten Waldgebieten vor. Er zählt zu den größten Wildtierarten hierzulande: Die Männchen können bis 170 Kilogramm Gewicht und rund 2 Meter Körperlänge erreichen. Meist leben die Tiere in Rudeln. Besonders auffällig ist das Geweih, dessen Sprossenzahl mit dem Alter des Tieres zunimmt. Im Frühjahr wird es abgeworfen; danach setzt erneute Geweihbildung ein. Das Fell ist im Sommer haselnussbraun, im Winter graubraun mit längeren und zahlreicheren Haaren. Um den Schwanz herum ist das Fell hell gefärbt – dieser „Spiegel“ dient in der Dunkelheit bei Flucht als Signal für die Tiere des Rudels.
Die Weibchen bilden meist zusammen mit ihren Jungen so genannte Kahlwildrudel, in denen sie gemeinsam äsen. Eine ältere Hirschkuh dient dabei als Leittier und bestimmt die Richtung des Rudels. In aller Regel führt sie Kälber und ist daher besonders wachsam und misstrauisch; wenn sie flieht, folgt ihr das gesamte Rudel. Ab September folgen männliche Hirsche dem Kahlweildrudel und paaren sich mit brünftigen Weibchen. Das gilt vor allem für den Sieger in Konkurrenzkämpfen, dem Platzhirsch. Nach 230 Tagen Tragezeit kommt dann im Mai oder Juni jeweils ein Hirschkalb zur Welt. Weibchen sind mit etwa 5 Jahren ausgewachsen, Männchen mit 7 oder 8 Jahren.